Traditionelles

Immer am Samstag vor Großkarneval bringt der Oberveischeder Carnevalsclub die Dorfgemeinschaftshalle zum kochen.

Am Karfreitag und Karsamstag wird traditionell nicht geläutet. Stattdessen gehen Kinder und Jugendliche mit ihren - meist selbstgebauten und über Generationen weitergegebenen - Klappern mehrmals am Tag durchs Dorf und übernehmen den Job der Glocken. Bei der Klapper handelt es sich um ein Holzinstrument, das regional unterschiedlichen Bauanleitungen folgt. Bei uns besteht sie aus einem oder zwei kleinen hölzernen Hämmerchen, die durch eine Schwungbewegung angetrieben auf ein Holzbrettchen schlagen und so das klappernde Geräusch erzeugen.

Los geht es bereits ganz früh am Morgen um halb sieben, wenn es noch dunkel ist im Dorf. In selbst organisierten Gruppen laufen die Teams alle Straßen und Gassen ab. Wer besonders oft mitgegangen ist - und das geht bereits ab dem Grundschulalter - wird Jahre später mit dem Titel des Klappermeisters oder der Klappermeisterin belohnt und darf die Gruppen im nächsten Jahr organisieren. In einem großen Buch werden alle Beteiligten und ihr Einsatz vermerkt und an das nächste Orga-Team weitergeben. Die Kids kommen so gut wie ohne die Hilfe und Unterstützung von Erwachsenen aus. Eine schöne Tradition, die sich nach wie vor einer großen Beteiligung erfreut und viele Kinder und Jugendliche im Ort zusammenbringt.

Was als private Initiative vor mehr als 70 Jahren begann, wurde in den letzten Jahren erfolgreich durch die örtliche Löschgruppe der Feuerwehr fortgeführt und liegt seit 2024 in den Hängen des Osterfeuer-Orga-Teams vom Dorfverein Zukunft Oberveischede e. V. Eine gute Gelegenheit am Ostersonntag um nette Leute aus dem Dorf zu treffen und ins Gespräch zu kommen.

Dank des Engagements des OCC gibt es nach Karnevel im Mai noch einen weiteren Grund zum Feiern. Leckeres vom Grill und kühle Getränke laden dann Wanderer von fern und nah zum Rasten ein. Von Hüpfburg bis Kaffeekränzchen-Tische ist für alle was dabei.

Die Sportvereinigung lädt jedes Jahr an Christi Himmelfahrt zum berühmt berüchtigten Waldfest auf den Schmellenberg ein. Man sagt sich, es können auch schon mal mehrere Tage werden. Der Schmellenberg ist eine kleine Ortschaft mitten im Grünen, umgeben von Wäldern, die zwar schon auf Lennestädter Grund liegt, aber immer wieder gerne von Oberveischede aus in wenigen Kilometern angesteuert wird. Das ideale Ausflugsziel im Mai.

Abwechselnd organisieren die Vereine im Dorf dieses Fest, zu dem jung und alt, groß und klein herzlich eingeladen sind. Hier kann erzählt, gegessen, zugehört, getrunken, gespielt und gelacht werden.

Nicht nur für die Großen ist der August der Monat der Monate. Kinder- und traditionelles  Schützenfest am letzten vollen Wochenende im August sind dann angesagt. Die Tage und Wochen bis zum Fest der Feste werden so kreativ wie möglich auch außerhalb des zentralen Schauplatzes in der Dorfgemeinschaftshalle und davor in den Straßen des Ortes mit Vorbereitungsfesten aller Art genutzt. Nach drei Tagen ausgelassener Feierstimmung folgt der Abschluss mit dem Sackfest, das man auch als emanzipierte Form des Schützenfestes betrachten könnte, da hier die Rollen einmal getauscht werden können - sehr zur Freude der Gäste.

Der September steht für Aktionen, die das ganze Jahr laufen können und für das Dorf und die Gemeinschaft stehen. So finden immer wieder Altpapiersammlungen statt, die der Finanzierung von Vereinsarbeit dient. Am World Clean Up-Day geht's dem Unrat im Dorf an den Kragen. Gemeinsame Wanderungen der Frauengemeinschaft oder des Schützenvereins sind ebenfalls sehr beliebt.

In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges bekennen sich die Oberveischeder Bewohner und Bewohnerinnen zu ihrem Glauben und geloben, eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter Maria auf dem Rennenberg zu errichten, sollte der Ort von Zerstörung und Leid verschont bleiben.

Oberveischede war damals ein sehr kleines und armes Dorf. Die meisten Familien waren kinderreich, hatten aber ein sehr geringes Einkommen. Viele Familien hatten ihre Väter oder einen oder mehrere Söhne durch den Krieg verloren. Neben der Trauer mussten sich viele um ihr Auskommen sorgen. Trotzdem erinnerten sie sich direkt nach Kriegsende an das Gelübde, das sie ein Jahr zuvor ausgesprochen hatten und so begann man 1946 mit dem Bau dieser Kapelle in einer Zeit materieller Not und großer Ungewissheit und Sorge.

Es ist eine schöne Tradition, dass noch heute in jedem Jahr im Oktober an das Gelübde und den Bau der Marienkapelle erinnert wird. Dabei ist es ein schönes Zeichen, die Erinnerung an den Bau der Marienkapelle mit einer Lichterfeier zu verbinden.

Wenn es dunkler wird im Jahr leuchten die bunten Laternen zu Sankt Martin in die Häuser und Herzen der Menschen im Ort. Organisiert von den Eltern der Kindergartenkinder findet der Laternenumzung rund um den 11. November statt.

Bildnachweis: Sylvio Krüger in Pfarrbriefservice.de

Seit vielen Jahren gestaltet die Frauengemeinschaft St. Luzia den lebendigen Adventskalender und lädt herzlich zu besinnlichen Stunden jeweils montags an abwechselnden Plätzen und Orten ein. Parallel gibt es in der DorfApp den digitalen Adventskalender, der jeden Tag eine kleine Überraschung - gestaltet von den Einwohnern und Einwohnerinnen von Oberveischede - bereit hält.

Kurz vor Weihnachten - meist am letzten Adventswochenende - öffnet dann der Oberveischeder Weihnachtsmarkt. Beim Feuerwehrhaus mitten im Dorf entsteht dann eine kleine Weihnachtswinterweld mit Hackschnitzeln, Weihnachtsbaum, kleinen Verkaufsständen für Glühwein, Kakao und allerlei Leckerem, Würstchengrill und Bierrondell. Ebenfalls als private Initiative gestartet, kümmern sich heute die Mitglieder der Löschgruppe der örtlichen Feuerwehr um die Ausrichtung dieses kleinen, feinen Weihnachtsmarktes.